Am 09. Juni 2024 ist Europawahl

Was wird aus
meinem Auto?

In der Energiepolitik werden viele weitreichende Entscheidungen auch auf europäischer Ebene getroffen

Wann kommt das Verbrennerverbot in Deutschland?

Die Gremien der Europäischen Union haben im vergangenen Jahr dafür gestimmt, dass ab 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden dürfen. Das Verbot betrifft nur Neuwagen, keine Bestandsfahrzeuge. Damit dürfen laut aktuellen Stand nur noch Elektroautos neu zugelassen werden, da ihre CO2-Emissionen durch die EU mit null bewertet werden.

Welche klimafreundlichen Alternativen gibt es zur Elektromobilität?

Zukunftsthemen Europa

Wichtig ist zu verstehen, dass nicht der Verbrennungs­motor das Problem ist, sondern der Kraftstoff, der beim Fahren verbrannt wird.

Wenn wir also den fossilen Kraftstoff durch klimafreundliche Alternativen wie synthetische ersetzen, kann er deutlich klimafreundlicher betrieben werden.

Der Vorteil: Nicht nur Neufahrzeuge, sondern auch der Bestand, der noch viele Jahre aus Verbrennern bestehen wird, kann dann umweltfreundlicher gefahren werden.

Welche Alternativen gibt es zu fossilem Diesel?

Eine Alternative ist das sogenannte HVO (Hydrotreated Vegetable Oils, dt. hydrierte Pflanzenöle). HVO ist ein hochwertiger, biobasierter und synthetischer Kraftstoff (XtL). Er wird aus erneuerbaren und nachhaltigen Quellen, wie z. B. Pflanzenölen, pflanzlichen und tierischen Fetten oder wiederverwertbaren Abfallstoffen wie Speiseölen und Fettresten hergestellt. Damit ist er eine Alternative zum rein fossilen Dieselkraftstoff.

HVO100 besteht zu hundert Prozent aus biobasiertem, synthetischen Kraftstoff (XtL) und spart bis zu 90 Prozent CO2-Neuemissionen gegenüber dem klassischen fossilen Diesel ein. Der Kraftstoff erfüllt die Anforderungen der Norm DIN EN 15940 und kann somit in allen Dieselfahrzeugen mit Herstellerfreigabe ohne Umrüstung genutzt werden. 

Fuel nozzle filling up car with fuel

Wie diese Herausforderungen gelöst werden können, bestimmt jeder und jede Person mit, die an der Europawahl teilnimmt.

Welche Alternativen zu fossilem Benzin gibt es?

Zukunftsthemen Europa

Eine nachhaltige Alternative zu fossilem Benzin sind sogenannte eFuels („Electricity-based Fuels“). Dabei handelt es sich um flüssige synthetische Kraft- und Brennstoffe, die mittels grünen Stroms aus Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid hergestellt werden. Da bei ihrer Nutzung nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie zuvor bei ihrer Produktion der Atmosphäre entnommen wurde, reduzieren sich deutlich die CO2-Neuemissionen.

Die chemischen Eigenschaften von eFuels entsprechen denen herkömmlicher (fossiler) flüssiger Kraft- und Brennstoffe. Sie haben eine hohe Energiedichte und können leicht transportiert sowie gespeichert werden. Das heißt, dass keine neue Infrastruktur für eFuels aufgebaut werden muss, weil Tankschiffe, Lkw, Lager und Tankstellen weiterhin genutzt werden können.

Welche Vorteile haben synthetische Kraftstoffe?

Synthetische Kraftstoffe können als Beimischung bis hin zur Reinform in Fahrzeugen getankt werden. Sie können wie fossile Kraftstoffe in Tanklagern aufbewahrt, in TKW transportiert und an Tankstellen vertrieben werden. Ein aufwendiger und kostspieliger Aufbau einer neuen Infrastruktur ist nicht notwendig.

Kann das Verbrenneraus doch noch kippen?

Bei einer entsprechenden Mehrheit nach der Europawahl ist es durchaus möglich, dass das Verbrennerverbot wieder zurückgenommen wird. Bereits bei der letzten Abstimmung hat sich die FDP für Technologieoffenheit und synthetische Kraftstoffe stark gemacht und gegen das Verbot gestimmt.

Das neu gegründete BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) spricht sich ebenfalls dafür aus, dass Verbrenner nach 2035 neu zugelassen werden dürfen. Die CDU/CSU haben im März 2024 noch einmal betont, dass sie sich ebenfalls für die Rücknahme des Verbrennerverbots einsetzen.

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Welche Parteien möchten auch zukünftig auf die Verbrenner-Technologie setzen?

Durch den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen soll der Verbrennermotor zukünftig klimafreundlich betrieben werden.