Am 09. Juni 2024 ist Europawahl
Werden wir nur mit E-Autos die Klimaziele erreichen?
Offenheit für verschiedene Technologien
Wie soll Mobilität in Europa in Zukunft aussehen?
Sind Elektroautos wirklich klimafreundlicher?
Ein entscheidender Faktor für die Bestimmung der Nachhaltigkeit eines Fahrzeuges ist sein CO2-Ausstoß. Elektrofahrzeuge gelten als CO2-neutral, weil sie beim Fahren am Auspuff kein CO2 ausstoßen. Dieser Ansatz ist jedoch irreführend, denn er berücksichtigt nicht, mit welchem Strommix das E-Auto geladen wurde.
In Deutschland stammt der Strom zu einem großen Teil aus Kohlekraftwerken. Diese nicht nachhaltigen Quellen wie Kohle- und Gaskraftwerke werden bei der Anrechnung der CO2-Emissionen nicht berücksichtigt. Darüber hinaus müssen die CO2-Emissionen eingerechnet werden, die während des gesamten Lebenszyklusses eines Fahrzeugs entstehen, also von der Herstellung bis zur Verschrottung. Hier sind die Werte von Verbrennerfahrzeugen und E-Autos vergleichbar. Denn insbesondere die Produktion der Batterien verursacht hohe CO2-Emissionen.
Wie lange muss ein Elektroauto fahren, um klimaneutral zu sein?
Die Ökobilanz-Studie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) vergleicht den CO2-Fußabdruck von E-Autos, Plug-in-Hybriden und konventionell angetriebenen Fahrzeugen von der Herstellung bis zu einer Laufleistung von 200.000 Kilometern. Demnach werden E-Autos immer klimafreundlicher, je länger sie laufen. Ab etwa 90.000 Kilometer Laufleistung sind E-Autos in Deutschland klimafreundlicher als Verbrenner.
Die Autoren betonen jedoch auch, dass es ohne grünen Strom keine grüne Mobilität gibt. Zudem müssen die Fahrzeugbatterien in Europa mit erneuerbarem Strom produziert und recycelt werden.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis: Zur Erreichung der deutschen und europäischen Klimaziele im Verkehrssektor ist die Nutzung von klimaneutralen Kraftstoffen wie eFuels für die Bestandsflotte unabdingbar.
Warum reicht es nicht aus, nur auf Elektromobilität zu setzen?
Hier hilft ein Blick auf die Fahrzeugzulassungen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA): Am 1. Januar 2024 waren in Deutschland rund 49,1 Millionen Pkw zugelassen. Bei E-Autos lag der Bestand bei 1.408.681, bei den Hybriden bei 2.911.262 und bei Plug-in-Hybride bei 921.886 Einheiten. Der Bestand der Pkw mit Diesel- und Benzinantrieb war zwar ganz leicht rückläufig. Es werden aber nach wie vor rund 44,4 Millionen Pkw mit diesen fossilen Brennstoffen angetrieben.
Selbst wenn der Anteil an E-Fahrzeugen deutlich steigt, wird der Fahrzeugbestand noch über Jahrzehnte zum großen Teil aus Verbrennern bestehen. Um nachhaltige Mobilität und damit die Klimaziele in Deutschland zu erreichen, müssen also vor allem die CO2-Emissionen in diesem Fahrzeugbestand minimiert werden.
Wie diese Herausforderungen gelöst werden können, bestimmt jeder und jede Person mit, die an der Europawahl teilnimmt.
Welche klimafreundlichen Alternativen gibt es zu E-Autos?
Um die CO2-Neuemissionen im Fahrzeugbestand zu reduzieren, können synthetische Kraftstoffe wie eFuels und HVO zum Einsatz kommen. Neben ihren Vorteilen für die Umwelt spricht ein weiterer Punkt für diese flüssigen Alternativen zu fossilem Diesel und Benzin: Sie können in der bestehenden Infrastruktur transportiert, gelagert, vertrieben und getankt werden.
Es muss also nicht wie bei der Elektromobilität kostspielig und zeitintensiv eine neue Infrastruktur aufgebaut werden. Zudem entspricht es dem Nachhaltigkeitsgedanken, Fahrzeuge so lange wie möglich zu nutzen, statt sie nach wenigen Jahren durch neue zu ersetzen, deren Produktion ebenfalls wieder zu CO2-Emissionen führt.
Fazit: Ein Verbrennerverbot für Neufahrzeuge ab 2035, wie es die EU beschlossen hat, ist gar nicht notwendig, wenn der Verbrenner mit nachhaltigen synthetischen Kraftstoffen getankt wird.
Welche Parteien möchten auch zukünftig auf die Verbrenner-Technologie setzen?
Durch den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen soll der Verbrennermotor zukünftig klimafreundlich betrieben werden.
- CDU/CSU
- FDP
- BSW